Familie im Schwesternwohnheim aufgenommen
Geflüchtete Familie aus Mykolajiw im Schwesternwohnheim des Malteserstift St. Adalbert aufgenommen „Die Anfrage nach einer barrierefreien Unterkunft erreichte mich kurzfristig, per WhatsApp. Dann ging alles ganz schnell“, erzählt Bettina Handrick, Hausleitung des Malteserstift St. Adalbert. Seit Mitte März wohnt eine dreiköpfige ukrainische Familie, die aus ihrem Zuhause in Mykolajiw fliehen musste, im Schwesternwohnheim der Pflegeeinrichtung. Weil der 63-jährige Vater nach einem Schlaganfall auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sind die zwei freien Zimmer in dem Schwesternwohnheim ideal für ihn, seine Frau und ihre behinderte Tochter. Den Sohn mussten sie in der Heimat zurücklassen. Nachdem er bei einem Bombenanschlag leicht verletzt wurde, liegt er aktuell im Krankenhaus. Sie telefonieren regelmäßig miteinander. Wie alles begann: Ein Mitglied des Helferteams der Stadt, das einige Tage zuvor mit einem Transporter Hilfsmittel an die ukrainische Grenze gebracht hatte, schrieb Bettina Handrick noch auf dem Heimweg. Zurück nach Wittichenau brachten die Helfer insgesamt 46 Geflüchtete. „Nach der dreitätigen Busfahrt und allem, was die Familie seit Ausbruch des Krieges erlebt hat, waren die drei anfangs verständlicherweise zurückhaltend“, erzählt Handrick. In den ersten Tagen galt es, viele Formalitäten zu klären: Nach der Erstregistrierung haben die Kolleginnen und Kollegen die Familie bei der Organisation der Aufenthaltserlaubnis über das Einwohnermeldeamt der Stadt Wittichenau unterstützt. Weil sie nur Geld in Hrywnja, der ukrainischen Währung, bei sich hatten, brauchten sie Bargeld in Euro. Auch Kleidung und andere Alltagsgegenstände haben sie von Mitarbeitenden des Malteserstift St. Adalbert und Bewohnern aus Wittichenau bekommen: Die Familie ist ohne Koffer geflohen, der Vater hatte lediglich eine Tasche mit Fotos, einigen Dokumenten und einem Rasierapparat bei sich. „Gerade organisieren wir für ihn passende Schuhe“, erklärt Handrick. Beim Übersetzen hat zunächst eine Ukrainerin aus Wittichenau geholfen. Inzwischen klappt es ganz gut mit einer Übersetzungs-App. Die Hilfsbereitschaft ist sehr groß. Viele Mitarbeitende berührt das Schicksal der Familie und sie fragen, was gebraucht wird. Die größte Hilfe war aber gerade anfangs die organisatorische. „Für mich ist das natürlich völliges Neuland. Ich telefoniere täglich mit dem Ausländeramt des Landkreises und kümmere mich um die Bürokratie“, sagt Handrick. Petra Exner, Verwaltungsmitarbeiterin und Seelsorgebeauftragte der Pflegeeinrichtung, steht in engem Kontakt mit der Stadt. Handrick dankt ihrem gesamten Team ausdrücklich für den besonderen Einsatz: „Es ist sehr beeindruckend, zu sehen, wie gut alle zusammenhalten, wenn es drauf ankommt.“ Spenden für die vom Krieg in der Ukraine Betroffenen sind hier möglich: Spendenkonto: Malteser Hilfsdienst e.V. IBAN: DE10 3706 0120 1201 2000 12 Stichwort: ,,Ukraine-Hilfe" Online können Sie hier spenden.
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